Nach zweijähriger Pause fand dieses Woche wieder das Zentrale Lager in der Jugendherberge in Bad Homburg statt − allerdings in deutlich reduzierter Besetzung. Circa 120 Kinder und Jugendliche kämpften um die Titel als hessischer Meister oder hessische Meisterin in ihrer jeweiligen Altersklasse; und natürlich um die begehrten Startplätze zu den Deutschen Meisterschaften. Und 120 mag nach viel klingen, aber verglichen mit den etwa 300 Teilnehmenden im Jahr 2019 war das Zentrale Lager dieses Jahr wirklich dünn besetzt und die Jugendherberge wirkte zumindest in meinen Augen ungewohnt leer.
Nach langer Turnierpause kamen gestern auch die Jüngsten wieder zum Zug: In Offenbach fanden die Mannschaftsmeisterschaften in der Altersklasse U10 statt. Leider sind unsere Reihen nach anderthalb Jahren Pandemie ohne Einsteigerkurse gerade in dieser Altersklasse sehr ausgedünnt und weil der Termin einigen nicht passte, war es schon schwierig überhaupt eine Mannschaft zu stellen. Mit Janosch, Philipp und Saad konnten wir nur drei Spieler stellen, weshalb wir sehr froh waren, dass Adhav als Gastspieler einsteigen konnte und die Mannschaft tatkräftig unterstützt hat. Dass wir mit dem Problem nicht alleine da standen, war schon dadurch gut erkennbar, dass von den 10 teilnehmenden Mannschaften gerade einmal 5 als reguläre Vereinsmannschaften antraten. Die andere Hälfte waren wie wir Spielgemeinschaften aus zwei Vereinen oder ein Verein mit Gastspieler.
Unser diesjähriges Ferienprogramm endete - wie im vergangenen Jahr - mit einem Tag am Steinbrücker Teich. Wie schon vergangenen Freitag trafen wir uns am Ostbahnhof, um über Rosenhöhe und Oberfeld dorthin zu laufen. Friederike und Sven erwarteten uns mit Picknick-Decken und Kartenspielen.
Im Laufe der 4 Stunden spielten auch drei kleine Gruppen Minigolf. Die Erlaubnis zum Boot fahren, hatten nur einzelne, so dass letztlich nur eine Dreiergruppe fuhr. Das Wikingerschach, das Friederike auch mitgebracht hatte, verschaffte sich zwar seine Aufmerksamkeit, indem es 2 x aus dem Kasten fiel und einsortiert werden musste, aber es fanden sich nicht ausreichend Mitspieler. Aber es wurde mehrfach begeistert jongliert mit Jonglierbällen und Diabolos.
Es hätte ein bisschen sonniger sein dürfen, aber so war es wenigstens nicht so heiß zum Rad fahren. Rund 25 km hin und nochmal 25 wieder zurück führte der Weg von der Haltestelle Marienhöhe durchs Pfungstädter Moor nach Gernsheim. Unterwegs gab es vertraute Orte zu entdecken wie das Bürgerhaus Allmendfeld (hoffentlich gibt es nächstes Jahr wieder ein Pfingst-Jugend-Open) und das Spiellokal unseres Nachbarvereins SK Gernsheim.
Erstes Ziel war die Natostraße. Wie die Hühner auf der Stange saßen wir mit Abstand in einer Reihe und machten Mittagspause. Manche trauten sich den schmalen Uferpfad entlang. Die Brennnessel rechts und links waren größer als ich, andere versuchten Steine im Wasser springen zu lassen. Aber mangels Sonne hielt es uns nicht so lange an dem Ort.
Auf einem nahe gelegenen großen Spielplatz fanden alle was zu tun bevor wir uns auf den Rückweg machen musste. Denn heute galt ganz klar: der Weg ist das Ziel
Statt Könige, Damen, Springer usw. auf dem Schachfeld waren heute Schmuggler, Dealer und die Polizei im Wald unterwegs. Selbst die ach so seriöse Händlerin ließ sich im Hinterstübchen zu ganz anderen Geschäften verleiten... oder besser noch: Sie spitzte die Schmuggler an, besondere Ware herbei zu schaffen. Wer ihr Raritäten besorgen konnte, die sie selbst nicht im Sortiment hatte, konnte richtig absahnen und kam somit dem Spielziel, am Ende das meiste Geld angehäuft zu haben, ein gutes Stück näher.
Gespielt haben 4 Zweier-Teams. Eine besondere Herausforderung war, dass sie bei den meisten Teamern nie sicher sein konnten, ob diese gerade Dealer oder Polizei sind. Denn die Rollen wechselten möglichst verdeckt. Wer gerade Polizist war und Schmuggelware konfiszieren durfte, musste sich allerdings mit dem Sheriffstern ausweisen.
Wir waren alle überrascht, wie schnell die Zeit verging. Unterbrochen durch eine ca. 30 minütige Mittagspause waren es inkl. Spieleinführung und Auswertung 4 kurzweilige Stunden im Wald. Ein Großteil der Gruppe erreichte das Waldstück beim Oberwaldhaus gemeinsam zu Fuß und lief auch wieder zum Ostbahnhof zurück.
Alle Jahre wieder auf dem Gelände des CVJM Arheilgen gerne genutzt: Volleyball, Kicken, Brett- und Kartenspiele
Mit einem Besuch im Kletterwald hat unser diesjähriges Ferienprogramm für die Kinder und Jugendlichen im Freien begonnen.
Treffpunkt war am Jugendstilbad. Von dort liefen wir gemeinsam zum Kletterwald. Spannend war dabei, eine Lücke in der Straßenbahnbaustelle Richtung Lichtwiese zu finden. Nach der Einweisung teilte sich die Gruppe in Kleingruppen und schwirrte auf verschiedene Parcours aus. Bedingung war, dass jeweils ein Volljähriger (Teamer oder Elternteil) dabei ist. Es wurde ein aktiver Tag, an dem alle Beteiligten viel Freude hatten, auch wenn nicht immer alles problemlos geklappt hat. Wir waren in wechselnden Konstellationen unterwegs, so dass die Kinder immer jemanden fanden, der sich mit Ihnen auf den gewünschten Parcours traute.
Die Mitteldeutsche Vereinsmeisterschaft war für viele Jugendliche nach langer Pause das erste Turnier, das wieder live gespielt wurde. Wir freuten uns, dass wir in der Altersklasse U20 einen Freiplatz zugesprochen bekamen.
Ausrichter war in diesem Jahr die Rheinland-Pfälzische Schachjugend. Eigentlich war das Turnier in Pirmasens geplant, aber das Hygienekonzept erforderte ein Aufsplitten, sodass die U20 in Wolfstein spielte. Schon das zeigt, dass die Ausrichter eine Wahnsinnsleistung erbracht haben, die Turniere unter den aktuellen Bedingungen auszurichten. Es hat zwar nicht alles optimal geklappt (im Extremfall nur 10 Minuten Zeit fürs Frühstück zu haben war schon hart und auch die vorher gemeldeten Essens-Sonderbedürfnisse waren leider vor Ort nicht bekannt, sodass es am 1. Abend Turbulenzen gab und am nächsten Mittag wieder keine glutenfreie Kost für diejenigen bereit stand, die es benötigten), aber uns war allen klar, dass sehr viel Zeit und Energie in der Vorbereitung steckte.
Nicht zuletzt aus Coronagründen haben wir uns entschieden mit der Bahn zu fahren, inkl. 58 Minuten Umstiegszeit in Mannheim. Ich wusste, dass wir dann ca. 30 Minuten Fußweg zur Jugendherberge haben sollten. Was mir nicht klar war: es ging fast den kompletten Weg steil bergauf. Immerhin konnten wir sofort einchecken und unsere Zimmer beziehen und somit auch gleich duschen.
Wir - das war das Team bestehend aus Alan Fritsche, Friederike Tampe, Alexander Röth, Sven Lesche, Mark Löchner und Sebastian Kalus, sowie Fabian Czappa, Jonas Tibke und ich.